Ein hellhöriger Hausboden – die theoretische Abhilfe

Veröffentlicht am 1. April 2015 von Helmuth Mayr

 

Alles Leben schwingt – nur…

der Hausboden darf nicht leben!

(frei nach: Hugo Hükelhaus „Leben ist Schwingung“)

Angefangen hat alles vor einem Jahr, wo wir gemerkt haben, wie hellhörig unser Haus ist. Jeder Schritt, jedes Gespräch, ist eine Offenbarung. Das Ziel ist vorgegeben: die Trittschallwerte sollen signifikant verbessert und Gespräche sollen im nächsten Zimmer (Luftschall) nicht mehr gehört werden.

Wir haben uns entschlossen, einen Raum- und Bauakustiker zu Rate zu ziehen, damit wir diesem generellen Nachteil alter Häuser Herr werden. Als erster Schritt werden Trittschall- und Schallisolationsmessungen in allen Etagen und Räumen vorgenommen.

 Trittschall – Hammerwerk in Action

Schallisolationsmessungen

Bei den Schallisolationsmessungen mit dem Akustiker wird es riiiiiichtig laut. Was dort herausgekommen ist, war nicht sonderlich erfreulich, aber wir wussten das ja bereits.

Trittschallmessung

 

Nun haben wir uns ein ehrgeiziges Ziel vorgenommen: die Trittschallwerte müssen unter 50 Dezibel! Die DIN Norm spricht von unter 53 Dezibel, die italienische Gesetzgebung ist sogar noch etwas kulanter.

Wie kann man Schallwerte nach unten bringen?

– viel Masse: je mehr Gewicht, desto undurchdringlicher

– keine Schwachpunkte: kurz auf den Punkt gebracht: „überall wo Wasser durchkommt, kommt auch der Schall durch“.

– Unterbrechen der Masse: wenn das Material schwingt, darf es nicht zum nächsten Raum kommen. Ein Nagel der zwei Massen verbindet, reicht bereits, um den Schall zu übertragen.

– Unterschiedliche Massen: jede Masse (Holz, Beton, Dämmung) nimmt unterschiedliche Frequenzen bei unterschiedlichen Stärken auf. Durch das Wechseln wird unterbunden, dass die Frequenz weiter vordringen kann. Auch eine unterschiedliche Stärke (10 cm Beton, danach 6 cm Estrich) helfen hier bereits.

Und so wurde nach laaangem Hin und Her, nach öfterem Ändern, auch während der Bauphase, folgender Bodenaufbau definiert:

 

Bodenauf NMhof

 

Wie wir das umgesetzt haben, war mit viel Arbeit verbunden. Einige Handwerker haben den Kopf geschüttelt, weil wir von unten nach oben gebaut haben. Andere haben so einen komplizierten Bodenaufbau nicht verstehen wollen (ja ja, die Studierten). Und wir? Wir sind durchmarschiert. In der Hoffnung, dass wir das marschieren nicht zu laut hören.

 

    

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