Aus Alt wird Neu – der Dachaufbau

Veröffentlicht am 10. März 2015 von Helmuth Mayr

Während Schubkarre und Schaufel fleißig im Einsatz sind, haben wir uns schon mal gefragt, wie denn nun das Dach in Zukunft aussehen soll. Je mehr wir uns damit beschäftigen, desto mehr Fragen tauchen auf. Wie bekommen wir mehr Licht ins Haus? Wie kommt die bestehende Dachkonstruktion zur Geltung – retten wir diese überhaupt? Wie schaffen wir es, dass wir den Flair auch außen erhalten, obwohl das Dach gedämmt wird? Bei all den Fragen – irgendwo müssen wir anfangen: beim Dachaufbau.

 

„Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“

Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)

 

Der Bestand ist schnell erklärt. Auf dem Kehlbalkendach ist eine Lattung angenagelt, darauf befinden sich Eternitplatten in Rautenform. Bei den bewohnten Räumen wurde ein Bretterschalung statt der Latten vorgesehen. Als Unterputz dient eine Strom-Lehmmischung, welcher mit dünnen Latten verbunden wird.

Der Dachaufbau Bestand Innen

 

Die Eternitplatten sind wohl über 110 Jahre oben (das Haus wurde um 1904 aufgestockt) und zum großen Teil sind die Platten auch intakt geblieben. An einigen Stellen regnet es seit geraumer Zeit rein, was wohl auch aufgrund des Unterputzes nicht so schnell bemerkt wurde. Deswegen wissen wir zu diesem Zeitpunkt auch nicht, wie die Konstruktion noch intakt ist. Ca. ein Drittel des Daches wurde in den 70er Jahren komplett eingeblecht. Da schwant uns nichts Gutes.

Das alte Dach im Bestand an der Westseite

So ist es dann auch. An der Ostseite können wir fast die gesamten Sparren in das neue Dache mit einplanen. Hurra! An der Westseite müssen vor allem im unteren Bereich fast alle Sparren ausgetauscht werden. Nützt nichts. Und eines wird klar: Die Zimmer bekommen keine Sichtsparren, der komplette Dachbereich kann mit alten Sparren in Sicht aufwarten.

Damit die alten Sparren aber behalten werden können, müssen wir auch auf das Gewicht des gedämmten Daches achten. Zusätzlich wollten wir den Dachaufbau so schlank wie möglich belassen. Wir haben möglichst viel Zwischensparrendämmung und eine relativ bescheiden Aufsparrendämmung vorgesehen und uns schlussendlich auch für ein Aluminiumdach entschieden. Die typische Rautenform wollen wir unbedingt behalten. Und so wurde dieser Vorschlag ausgearbeitet und umgesetzt:

Unser altes neues Dach – ein Schnitt

Damit auch außen das Dach weiterhin möglichst leicht wirkt, haben wir auch beim Vordach versucht, mit optischen Hilfsmitteln zu arbeiten. Mit einem Kunsthistoriker werden die Farben definiert. Davor dürfen wir fleißig schleifen :-)

Die Sparren werden vor dem Streichen gründlich geschliffen

Versuch einer optischen Täuschung durch Anbringung von Ausgleichslatten

Farbkonzept Sparren Vordach

Das Dacheindeckung gestaltet sich schwieriger als gedacht. Die Montage der Rautenform ist sehr zeitaufwändig (ca. 3-4 m² pro Stunde) und durch die zahlreichen Gauben wird das Eindecken auch nicht einfacher. Der Winter ist am Kommen und erst die Hälfte des Daches ist gedeckt. Dabei bleibt es dann auch. Wir überwintern mit einer grauen und einer roten Seite (Bitumenbahn).

Eine Frage war da noch – wie kriegen wir mehr Licht durchs Dach?

Die Ostseite ist eingedeckt – Winter 2014

Die Ostseite ist eingedeckt – Winter 2014

    

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