Ein Hobbyarchäologe auf unserem Feld

Wir haben nicht schlecht gestaunt, als vor einigen Wochen die Anfrage kam, ob denn auf einem Acker vor dem Säen nach kleinen Schätzen aus vergangener Zeit gesucht werden darf. Das ist ja vielleicht spannend – warum soll denn hier etwas zu finden sein? Da sind wir natürlich gerne dabei.

Und so sehen wir und viele Passanten bei gutem Wetter Sondengänger Franz Kofler mit Kopfbedeckung, Kopfhörer und Metalldetektor den Acker auf und ab gehen. Holzpflöcke werden gesteckt, damit er Bezugspunkte hat und kein Stück auslässt. Stundenlang gleitet der Detektor von links nach rechts und zurück.

Sondengänger

Immer wieder schlägt der Detektor aus und dann wird gesucht. Bis zu 60 cm Tiefe ortet der Detektor metallische Gegenstände. Die meisten Dinge befinden sich aber fast an der Oberfläche, was mich schon sehr verwundert hat. Mit einem Handscanner geht es dann ans Feine und schon bald ist etwas gefunden.

Aber warum bei uns? Zum einen durchquerte ein Römerweg den Acker. Außerdem war im ersten Weltkrieg nahe der Bahnlinie (welche von 1869 – 1871 gebaut wurde) anscheinend ein österreichisches Lazarett eingerichtet.

Während ich ein paar Schritte mit ihm gehe, findet er ein Mundharmonikateil, Bleiblomben, mit welchen Inhalte (wie zum Beispiel Salzbehälter) versiegelt wurden. Ein Ohrring oder Brosche wird ausgegraben und jede Menge Munition. Er erzählt mir, dass er mittlerweile 2 Schachteln voll verschossener und intakter Munition gefunden hat und sehr verwundert ist, dass wir noch nie ein Traktorreifenschaden hatten.

Das richtig spannende beim Zusehen ist, wie viele Faktoren beim Suchen von Metallteilen mitspielen. Sogar die vor wenigen Tagen ausgebrachte Gülle schlägt ihm manchmal ein Schnippchen. Oder: Aluminium hat den gleichen Leitwert wie Silber – somit ist unser Acker nun um einige Aludosen ärmer :-).

Während ich mich wieder auf dem Weg nach Hause mache, erzählt er Kathrin am nächsten Tag, dass er noch römische Münzen (ca. um 120 nach Christus) gefunden hat. Dazu noch einige Heller (alte deutsche Währung) und Kreuzer (österreichisch).

Wer jetzt denkt, er soll uns auch besuchen, der sei gleich vorgewarnt: alle Fundstücke kommen zu Archäologen des Landes Südtirol und werden dort ausgewertet. Er ist ehrenamtlich unterwegs.

Leitwerttabelle

Franz ist echt unermüdlich. Die Kartoffel werden bald gesetzt (sind mittlerweile bereits unter der Erde) und so legt er Sonderschichten ein und zwar von 22 Uhr bis 5 Uhr Morgens! Um 11 Uhr ist er bereits wieder unterwegs. Und das für 4 Tage. Einen Tag vor der Aussaat der Kartoffel geht’s an das letzte Stück des Kartoffelackers. In diesem Link erzählt er davon und auch, was er an diesem Tag findet. Wer ihm auf Youtube folgen möchte: Italian Treasure Hunter DE für Deutsch und IT für Italienisch.

Jetzt ist er im zweiten Abschnitt des Ackers und hat fast fertig. In wenigen Tagen wird nämlich der Mais gesät.

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