Veröffentlicht am 29. Oktober 2015 von Helmuth Mayr
Ach, die Veranda. Wir hängen an ihr, obwohl sie komplett durchhängt. Wir klammern an ihr, obwohl sie sich vom Haus loslöst.
Im Oktober letzten Jahres ist für uns noch klar: die Veranda bleibt. Auf Biegen und Brechen. Der Zimmerer hat als Konsequenz seine liebe Not, die ganze Veranda nach oben zu stützen. Sonst würde auch das Vordach komplett nach unten hängen. Es fehlen auf zwei Meter Tiefe gute 15 cm. Im Erdgeschoss fehlt noch etwas mehr.
Wir haben einiges an gutem Zureden gebraucht, bis wir uns entschieden haben: wir bauen eine neue Veranda! Im Nachhinein muss ich über unsere Naivität und dem Trennungsschmerz schmunzeln. Denn: auch Veranden dürfen sich veraendern :-).
Im Frühling geht es los: alle Balken der einzelnen Stöcke werden nun direkt mit dem Haupthaus und dem Boden verbunden und jeder Balkon/Wintergarten trägt sich ab jetzt selbst. Verschraubt, einbetoniert und verschweißt. Mit Eisenträgern, die man kaum heben kann und mit Löchern in Mauern, die einem Angst machen. Statiker können für Normalsterbliche manchmal echte Sadisten sein :-) ).
Dann ist der Tischler dran. In Lärche wird Stock für Stock das Gerippe vorbereitet und später beplankt. Der Maler hat auch schon Hand angelegt und ja: die Fenster sind drinnen. Es ist wunderschön geworden und wir dürfen zugeben: das Klammern an der alten Veranda wäre falsch gewesen.
Jetzt ist sie fertig: drei Stöcke sind eingeglast, das 3. Obergeschoss erhält einen offenen Ausblick auf die Stadt.
Ein herrliches Gefühl, wenn es draußen kalt ist und die Sonne mit ihren Strahlen den Raum erwärmt. Wenn das Holz sich warm anfühlt. Ein toller Moment, wenn man Abends auf die Stadt blicken kann. Wir sind gespannt, ob unsere Gäste beim Frühstück diesen Platz an der Sonne bewusst suchen.
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